Wie funktioniert Neurofeedback?
Bei einem Erstgespräch wird geklärt, welche Ziele erreicht werden möchten. Das Neurofeedbacktraining wird jeweils individuell auf den Trainierenden abgestimmt.
Vor dem Trainingsbeginn wird ein speziell für die Neurofeedback Therapie entwickelter quantitativer Fragebogen ausgefüllt. Es besteht auch die Möglichkeit zur Durchführung eines TQ7 Assessments , ein sogenanntes Mini-sQEEG mit 18 Ableitungen nach P. van Deussen, die die Hirnwellen im Kopf ableiten und messen. Es entsteht eine persönliche Gehirnlandkarte, auf der die persönlichen Hirnwellenmuster sichtbar werden. Dies ermöglicht ganz gezielt auf die Problemstellung des Trainierenden einzugehen.
Trainingsablauf
Der Klientin, dem Klient werden an verschiedenen Stellen an der Kopfhaut Elektroden montiert. Während der Ableitung der Gehirnströme schaut sie/er einen DVD und steuert mit den Hirnwellen den Fortgang des Films. Wenn die Person/Kind optimale Wellenrhythmen produziert, läuft der gezeigte Film ohne Unterbruch. Hat die Person/Kind jedoch zu viel störende Hirnwellen, stoppt der Film für einen kurzen Moment. Das Gehirn lernt durch diese Stopps sehr schnell, die angemessenen Hirnwellenmuster hervorzurufen, da man den Film lieber ohne Unterbruch sehen möchte.
Wie oft soll das Training durchgeführt werden?
30 – 40 Sitzungen über ein Jahr verteilt sind nötig, damit das Gelernte langfristig automatisiert werden kann.
Zu Beginn wird einmal wöchentlich zwischen 45 Min. – 60 Min. trainiert, bis das Gehirn weiss, was es tun muss. Sobald der Trainingseffekt über eine längere Zeit anhält, können die Trainingseinheiten individuell verkürzt werden.
Was geschieht während einer Neurofeedback-Therapie?
Reorganisation
In den ersten 10 Sitzungen versucht das Gehirn herauszufinden, was von ihm verlangt wird. Es begreift, wie es lernen muss sich zu entspannen, sich zu konzentrieren oder wach zu werden. Zu Beginn ist häufig beobachtbar, dass sich die Grundrhythmen neu organisieren: Zum Beispiel Kinder mit Einschlafschwierigkeiten finden den Schlaf leichter und stehen am Morgen ausgeruhter auf. Analog ist ein Ausgleich in ihrer Stimmung beobachtbar.
Selbstregulation
Zwischen der 11.-20. Sitzung passt sich das zentrale Nervensystem an die neuen Gegebenheiten an. Das Gehirn reagiert effizienter und ausgeglichener auf Stress und auf Herausforderungen. Doch die neuen Hirnverbindungen sind noch nicht ganz gefestigt und müssen weiterhin trainiert werden.
Verfestigung und Integration
Das Gehirn hat sich bei regelmässigem Neurofeedbacktraining nach 20 Sitzungen strukturell verbessert. Die weiteren 10 – 20 Sitzungen sind nun nötig, um das Gelernte zu verfestigen und in den Alltag zu übertragen. Das Gehirn verschaltet sich nun anders, wenn eine Aufgabe oder ein Problem gelöst werden muss.